In den sechs Wochen ab dem 13. Dezember 1937 verübten japanische Truppen im der damaligen chinesischen Hauptstadt Nanjing eines der schlimmsten Massaker des Zweiten Weltkrieges. Dabei wurden von den japanischen Soldaten zwischen 250.000 und 300.000 Chinesen auf teilweise brutalste Art und Weise getötet. Tausende von Frauen wurden vergewaltigt, Schwangeren wurden die Bäuche aufgeschlitzt. Die Brutalität der Japaner veranlasste sogar den Siemens-Geschäftsmann und Nazi John Rabe in einem Brief an Hitler über das Massaker zu klagen und um Hilfe zu bitten (als Reaktion darauf wurde er von der Gestapo verhaftet). Die damalige nationalistische Regierung (KMT) unter Chiang Kai-shek hatte die Stadt den Japanern kampflos überlassen, was diese jedoch nicht daran hinderte ihr beispielloses Blutbad zu begehen. Heute jährt sich dieses grausige Ereignis zum 69. Mal. In Europa wissen die meisten Menschen wohl nicht einmal dass dieses Massaker stattgefunden hat, im historischen Bewusstsein der Chinesen und Japaner spielt es hingegen eine große Rolle.
Die meisten Japaner erkennen die japanische Schuld im Zweiten Weltkrieg an, japanische Regierungen haben sich widerholt (wenn auch zögerlich) für die japanischen Verbrechen entschuldigt. Ein Teil der japanischen Politiker und auch der Öffentlichkeit scheint jedoch die geschichtlichen Fakten (ähnlich wie die Holocaust-Leugner) lieber ignorieren zu wollen. Japanische Nationalisten reden die japanische Rolle im Zweiten Weltkrieg schön und leugnen das Nanjing-Massaker. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, werden im Yasukuni-Schrein in Tokio neben den gefallenen japanischen Soldaten auch noch verurteilte Kriegsverbrecher geehrt. Der ehemalige japanische Ministerpräsident Koizumi hat den Schrein mehrfach besucht, und damit die Menschen in China und Korea verärgert. Natürlich waren einige der Reaktionen darauf überzogen und von der chinesischen Regierung inszeniert, aber die Japaner sollten die Kriegsverbrecher schnellstmöglich aus dem Schrein entfernen und sich ohne Abstriche zu ihrer Geschichte bekennen. Das Leugnen historischer Ereignisse macht diese bekanntlich nicht ungeschehen und Verschwörungstheorien zum Nanjing-Massaker sind genauso dämlich, wie die zum Holocaust oder zu den Anschlägen vom 11. September. Ein modernes und demokratisches Japan sollte zu seiner Geschichte stehen und nicht etwa durch Lügen versuchen sein „Gesicht zu wahren“.
Das Nanjing-Massaker wird natürlich von den chinesischen Kommunisten gnadenlos propagandistisch ausgeschlachtet. Die Japaner sind daran durch ihre mangelhaften Schuldeingeständnisse teilweise selbst schuld, aber die KPCh weiß wie sie nationalistische Gefühle im Volke wecken kann. Die Strategie der Kommunisten ist einerseits die wirtschaftliche Kooperation mit den Japanern zu fördern (her mit den Investitionen!), andererseits einen Mißbrauch historischer Ereignisse zu betreiben (wie das Nanjing-Massaker)um die Alleinherrschaft der Partei zu legitimieren.
Aber natürlich werfen die Chinesen mit Steinen aus einem Glashaus: Wer in den eigenen Geschichtsbüchern selbst nur Lügen verbreitet (z.B. zum „Großen Sprung nach vorne“ der geschätzte 60 Millionen Todesopfer gefordert hat) oder andere Ereignisse totschweigen möchte (z.B. das Tiananmen-Massaker von 1989), der hat kaum Berechtigung anderen eine Geschichtsfälschung vorzuwerfen.
Mehr Infos zum Massaker von Naniing:
[…] Januar 25, 2007 Posted by mrpresident in Politik, Nachrichten, Asien. trackback In meinem Beitrag zum 59. Jahrestag des Nanjing-Massakers hatte ich ja schon auf die Gruppe der Ewiggestrigen hingewiesen, die es nachweislich auch in Japan […]
[…] gedenkt dem 70. Jahrestag des Nanjing-Massakers. Während das Ereignis im Westen größtenteils ignoriert wird, wird das schlimmste japanische […]
Nicht schön was die Menschen sich einander antun. Aber es wird immer so bleiben .Der Mensch ist dumm und grausam.
ahaha… sorry das Foto da oben ist schon als Propaganda-Foto der Komunisten bekannt. das aber seit schon Jahzehnten.
schaue