Im Jahre 2005 erkaufte sich die Volksrepublik China diplomatische Beziehungen zum karibischen Mini-Inselstaat Grenada. Die Chinesen erreichten damit den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Taiwan und Grenada. Eines der Hauptziele chinesischer Außenpolitik ist es ja erklärterweise, dem demokratischen Taiwan seine letzten diplomatischen Verbündeten streitig zu machen. Und dabei sind die Chinesen bislang auch sehr erfolgreich.
Jedenfalls gabs für Grenada von den Kommunisten jetzt auch ein schönes Geschenk: ein 40-Millionen-Dollar-Sportstadion in der Hauptstadt St. George’s. Zur Einweihung am gestrigen Samstag erschienen dann auch Vetreter der Regierung Grenadas und der chinesische Botschafter. Und dann spielte die Band der Königlichen Polizei Grenadas im nagelneuen und vollbesetzten Stadion leider die falsche Nationalhymne, nämlich die von Taiwan. Was für ein Spass! Ich freue mich wie ein SPON-Redakteur über einen Bush-Versprecher…
Mehr dazu:
http://news.bbc.co.uk/2/hi/americas/6328881.stm
http://edition.cnn.com/2007/WORLD/asiapcf/02/03/china.anthem.ap/index.html
http://www.taipeitimes.com/News/front/archives/2007/02/05/2003347728
Es war sowieso eine schlechte Woche für Grenada: Ein New Yorker Gericht hat entschieden, dass Grenada einen 21,6 Millionen $-Entwicklungskredit an die Taiwaner zurückzahlen muss. Da kann man nur hoffen dass die Kommunisten noch ein paar Milliönchen springen lassen, sonst war der diplomatische Wechsel wohl ein herbes Verlustgeschäft.
[…] Inselstaaten erteilen die diplomatische Anerkennung dann natürlich entsprechend der Größe des Sportstadions oder des neuen Parlamentsgebäudes, das sie für ihren Wechsel bekommen. Und man kann ja auch […]