Die Redaktion des bekannten naturwissenschaftlichen Magazins „nature“ ist der Ansicht, daß die vielfach zitierten E-mails, die ein schlechtes Licht auf die Arbeitsweise der exponiertesten Klimaforscher werfen lassen, keine Hinweise auf unsaubere wissenschaftliche Ergebnisse liefern.
One e-mail talked of displaying the data using a ‘trick’ — slang for a clever (and legitimate) technique, but a word that denialists have used to accuse the researchers of fabricating their results.
Der Trick, von dem hier die Rede ist, sei also ganz normaler wissenschaftlicher Slang für eine clevere (und legitime) Herangehensweise, ein Problem zu lösen. Schauen wir uns kurz an, welcher Trick hier gemeint ist (schauen Sie sich diesen Beitrag des finnischen Fernsehens an, es gibt drei Teile)
„I’ve just completed Mike’s Nature trick of adding in the real temps to each series for the last 20 years to hide the decline“.
Bezeichnenderweise heißt der Trick hier „nature trick“, womit die Zeitschrift selbst gemeint ist, und nicht die Natur. „The decline“ meint hier die Temperatur, die aus Messungen von Baumringen abgeleitet wurde, ein übliches Verfahren, um die Temperatur auf Jahrtausendskala zurückzurechnen. Dies ist notwendig, weil direkte Temperaturmessungen noch nicht besonders lange zur Verfügung stehen. Kein Problem soweit. Das Problem entsteht erst dann, wenn Baumringmessungen und direkte Temperaturmessungen (von jetzt) divergierende Ergebnisse zeigen. Die Baumringe zeigen eine Temperaturabnahme, während die richtigen Temperaturmessungen eine Zunahme zeigen. Das heißt anders herum, daß es früher ziemlich wahrscheinlich wärmer war als gedacht. Und damit ist die schöne globale Erwärmungshypothese gefährdet. Der Trick ist jetzt, die tatsächlichen Klimadaten so zu wichten, daß die heutigen Temperaturen besonders hoch aussehen. Und das ist definitiv nicht legitim! Schon gar nicht, wenn man den Trick in der Veröffentlichung nichtmal erwähnt. Weiß der Teufel, was nature da geritten hat.
Hier ist eine schöne Illustration des Tricks: http://wattsupwiththat.com/2010/01/04/coal-creek-redux/
Nebenbei ist auch der generelle Sprachgebrauch in dem nature-Editorial interessant, dessen Verfasser leider nicht namentlich genannt wird. Klimaskeptiker werden denialists genannt. Was ist das? Das sind Verfechter des „denialism“, laut wikipedia folgendermaßen charakterisiert:
Denialism describes the situation where some people choose to deny reality as a way to avoid anuncomfortable truth:[1] „[it] is the refusal to accept an empirically verifiable reality. It is an essentially irrational action that withholds validation of a historical experience or event.“
Es scheint mir hier nicht angebracht. Jemand, der Rohdaten sehen will, bevor er wissenschaftliche Erkenntnisse glaubt (so etwas ist nicht ohne Grund Pflicht in allen wissenschaftlichen Disziplinen außer Klimaforschung), sollte nicht als Leugner verunglimpft werden.
The broad use of the word „denialism“ is controversial, as it has been criticized as a polemical method of suppressing non-mainstream views.